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les bifaces

Bildergalerie Pierre Nocca - Les Bifaces.

Mit 96 Jahren signiert Pierre Nocca seine neueste Skulptur, "La Licorne". Auszug aus einem Interview mit dem Kunstkritiker und Sammler Jean van Pelt.

Van Pelt: Seit einigen Jahren realisieren Sie Skulpturen, die Sie "Bifaces" nennen. Wie ist die Idee zu diesen Flachrelief-Skulpturen entstanden?

Pierre Nocca: Ich wollte Skulpturen schaffen, deren Dreidimensionalität sich aus den (zweidimensionalen) strukturierenden Hauptlinien ergibt. Eine Art stark reduzierte Skizze. Ermutigt auf diesem Weg hat mich die Betrachtung eines Kieselsteines, dessen feine Adern sich leicht über seine Oberfläche erhoben. Inmitten der großen Ebenen Nordspaniens betrachtete ich den Stein in meiner Hand, den Arm ausgestreckt, und er hielt stand, entwickelte eine unglaubliche Kraft im Angesicht der weiten Landschaft. Es war ein Kiesel und ich habe mir auf natürliche Weise den Begriff des "Biface" (Faustkeil) von den Prähistorikern entlehnt. Er verweist auf die ersten Steinmetze, die ersten Bildhauer. Ebenso drückt er das erste Herantasten der Menschheit an die Materie aus, den Versuch sie zu beherrschen, nutzbar zu nachen, sowie den Blick auf das Objekt, das man in seiner Hand hält und das diesen quasi erwidert. Was ich betrachte, betrachtet mich auch, betrifft mich auch. Le face a face. In meinen "Bifaces" sind die beiden spiegelverkehrten und ansonsten identischen Seiten jedoch wie die des Janus, eine gerichtet auf das Vergangene und eine auf das Zukünftige. Dies enthält, ob ich will oder nicht, eine Zeitebene, eine Erzählung, ein Verfahren reich an Expressivität und Symbolik.

Van Pelt: Ihre Skulpturen, Ihre "Bifaces", werden schlanker und schlanker, ihre Stärke ist auf ein Minimum reduziert.

Pierre Nocca: Ja. Als meine Arbeit sich in diese Richtung entwickelte, war ich noch vorsichtig. Ich war noch zu sehr in einer Formensprache verhaftet, die die Hauptlinien eher verdeckt als sie zu betonen. Im Gegensatz dazu befreien meine aktuellen Arbeiten die Linie, den Strich, was die Stärke meiner "Bifaces" erheblich reduziert. Dennoch möchte ich nicht bis zu einem von beiden Seiten sichbaren Geflecht von Linien oder Stäben gehen, vielmehr soll die Opazität der Silhouette erhalten bleiben.

Van Pelt: Sie zögern aber nicht, Ihre "Bifaces" zu durchbrechen.

Pierre Nocca: Immer auf der Suche nach Leichtigkeit. Der durch die Öffnungen hindurch sichtbare Raum wird Teil der Skulptur und gibt dem Betrachter Raum für Imagination und Interpretation.

Bildergalerie Pierre Nocca - Les Bifaces.